Vergangene Woche startete Marek Sülzle mit Teampartner Paul Häuser aus Aachen bei der Epic Israel, einem hochdotierten 4-tägigen MTB-Etappenrennen in Israel, das im Zweierteam gefahren wird. Die Beiden beendeten das Rennen sehr erfolgreich auf Platz 7 der Gesamtwertung im international besetzten Elitefeld. Die Epic Israel ist das bekannteste und größte MTB-Rennen im Nahen Osten und zählt zu den bedeutendsten Mountainbike Etappenrennen weltweit. Das Rennen bestand aus einem Prolog über 35 Kilometer und 3 Marathonetappen mit 55 bis 110 Kilometern, aber nur maximal 1350 Höhenmetern am Tag. Gestartet wurden im Küstenort Nasholim im Norden Israels, von wo aus die Etappen über anspruchsvolle steinige Wege mit vielen Trails durch die umliegenden Berge führten. Das Rennen wird als Teamrennen ausgetragen, bei dem jeweils 2 Fahrer ein Team bilden und nicht weiter als 2 Minuten auf der Strecke getrennt sein müssen. Die Hitze und die extrem steinigen Wege sind die größten Herausforderungen des Rennens.

Marek und Paul starteten mit Platz 7 im Prolog und einer Fahrtzeit von 1:04 Stunden mit nur wenigen Minuten Rückstand auf die Tagessieger Lukas Baum und Georg Egger vom Speedcompany Racing Team, die als absolute Favoriten galten und später auch Gesamtwertung gewinnen konnten, sehr gut in das Rennen. Die erste Hälfte lief optimal für die zwei. Mit guter Teamarbeit konnten sie sich immer gut abwechseln in der Teamarbeit. Im verwinkelten Mittelteil durch eine Ruine lief die Teamabstimmung noch nicht ganz perfekt. Um so mehr konnten die zwei dafür an Zeit auf den schnellen Schlusskilometern dank einem guten Pacing wieder gewinnen. 

Auf der ersten Marathonetappe mit 110 Kilometern rechneten sie sich dann noch etwas mehr aus, da das Profil mit mehr Bergen ihnen deutlich besser lag. Dementsprechend offensiv starteten die zwei auch in die Etappe, behielten auf den ersten 20 flachen Kilometern Kontakt zur Spitze und befanden sich zur Rennhälfte auf Rang 5. Dank der Verpflegungsstrategie mit einem Trinkrucksack vermieden sie zu wenig zu trinken und verloren keine Zeit an der Verpflegung, um die Trinkflaschen aufzufüllen. So mussten Sie nur einem kurz anhalten, um neue Trinkflaschen aufzunehmen. Dann wurden Sie aber durch einen Vorderraddefekt bei Paul und einem platten Hinterreifen von Marek aufgehalten. Die Defekte konnten durch Laufradwechsel in der Feedzone jedoch schnell behoben werden, da sie im Voraus der Etappe Ersatzlaufräder an der Verpflegung abgaben und so lagen die beiden nach 80 Kilometern 2-3 Minuten hinter dem Podest. Sie investierten weiter viel, um den Anschluss nach vorne nochmal herstellen zu können. Vielleicht etwas zu viel, da ca. 15 Kilometer Paul langsam die Kräfte schwanden. Die zwei änderten darauf sofort Ihre Taktik und  Marek versuchte so viel Windschatten wie möglich zu geben, damit Paul sich nochmal etwas erholten konnte. So schafften Sie es trotzdem noch auf einen guten 8. Tagesrang. 

Am dritten Tag hatte sich Paul noch nicht ganz erholt von der vorherigen Etappe und die beiden wählten eine defensivere Taktik zu Begin. Paul merkte schnell, dass er noch nicht bei vollen Kräften ist. Dennoch konnte er in den Anstiegen der etwas bergigeren Etappe als am Vortag ein gutes Tempo fahren. Im flachen übernahm Marek den Pacemaker und fuhr meist von vorne, damit sich Paul immer wieder etwas erholen konnte. Außerdem fuhr an den Verpflegungsstellen etwas vor und holte für beide Wasser und Iso, sodass sich bei der Hitze gut verpflegen konnten ohne Zeit für Stopps zu verlieren. Dank der guten Teamstrategie schafften sie es trotz fehlender Energie am Ende die Etappe mit Platz 8 wieder in den Top 10 zu beenden. 

Anschließend versuchte Paul so gut es ging zu regenerieren, um fit zu sein für den letzten Tag und Marek übernahm den kompletten Service der Bikes und die Vorbereitungen für den nächsten Tag. Der Plan ging auf, Paul fühlte sich wieder gut und sie konnten vom Start weg der Spitze folgen. Im Anstieg zog sich das Feld dann auseinander. Die beiden reichten sich auf Platz 7 ein und kamen sehr gut durch den anschließenden 15 Kilometer langen Trail. Auf den flachen Schlusskilometern konnten sie noch ein Team einholen und so das beste Tagesergebnis mit Platz 6 einfahren und in der Gesamtwertung noch auf Rang 7 vorfahren. Insgesamt brauchten sie 11:23 Stunden für die 4 Etappen.

Am Ende waren Sie sehr zufrieden mit ihrer Teamleistung und dem Ergebnis und es war vor allem durch die Landschaft vor Ort und die hohe Medienpräsenz mit kompletter Liveübertragung von allen Etappen, sodass auch Fans von zu Hause das Rennen live vor dem Bildschirm verfolgen konnten, ein echtes Erlebnis.